Elsternest

Stuttgarter Friedenspreis 2013 verliehen

friedensgala

Der Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter wurde dieses Jahr an Enrico Pieri und Enio Mancini verliehen, zwei Überlebende des Massenmordes in Sant’Anna di Stazzema, stellvertretend für alle Überlebenden und für die Familien der Opfer.

Ein Dorf ist von den Anstiftern eingeladen, nach Stuttgart zu kommen. Etwa 50 Frauen, Männer, Kinder kamen, um an der Verleihung des diesjährigen Friedenspreises teilzunehmen. Er geht an Enrico Pieri und Enio Mancini, zwei Überlebende des Massenmordes in Sant’Anna di Stazzema, stellvertretend für alle Überlebenden und für die Familien der Opfer.

Sant’Anna di Stazzema ist ein Dorf in den italienischen Bergen gelegen. Dort verübte am 12. August 1944 die Waffen-SS ein Massaker an 560 Zivilisten, überwiegend Frauen und Kinder. Die Menschen hatten sich in diesem Dorf in Sicherheit gewiegt, ein tödlicher Irrtum. Die Waffen-SS trieb die Dorfbevölkerung zusammen und erschoss alle, die ihnen vor die Maschinenpistolen kamen. Selbst der kirchliche Raum bot den Menschen keinen Schutz.

Beschämend, wie die Stuttgarter Staatsanwaltschaft mit den Untersuchungen umging: Sie verfügte die Einstellung der Strafverfolgung gegen die noch lebenden SS-Männer. Auch Italien hat unerklärlicherweise 60 Jahre gewartet, um die Massaker juristisch aufzuarbeiten und Deutschland hat die Urteile nicht einmal anerkannt. Vielleicht könnte jetzt der Einsatz der AnStifter andere Wege öffnen, um der Gerechtigkeit Genüge zu tun, um das zu erreichen, wofür sich Enio Mancini und Enrico Pieri seit Jahrzehnten einsetzen.

Zur Eröffnung der Gala standen alle Gäste auf der Bühne, neun Gäste legten Zeugnis ab über die Gräueltaten. Grußworte sprach der Stuttgarter Bürgermeister Werner Wölfe und der italienische Botschafter Elio Menzione. Musikalisch untermalte die Gruppo di Musca Populare den Abend sowie die Solistinnen Etta Scollo (Gitarre und Gesang) und Susanne Paul (Cello).

friedensgala_002Dreimal wurde das „Menschle“ überreicht, die Laudatio hielt Giuliana Sgrena, selbst Friedenspreisträgerin (2005):

An Enrico Pieri, stellvertretend für Enio Mancini an Maren Westermann, Signore Mancini konnte krankheitsbedingt nicht kommen. Das dritte Menschle ging an das Dorf Sant’Anna di Stazzema.

Enrico Pieri bedankt sich für den Preis, sein Sohn übersetzt ins Deutsche
Enrico Pieri bedankt sich für den Preis, sein Sohn übersetzt

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zum Schluss kamen alle italienischen Gäste noch einmal auf die Bühne und wurden mit einem „Sternenregen“ und Rosen verabschiedet.friedensgala_004

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