Elsternest

Wir träumen alle volles Risiko

Forum der Kulturen Stuttgart - Wir träumen alle volles Risiko
Geldekstase

 

So lautet der Titel einer Theatercollage des Interkulturellen Theaterensembles des Forum der Kulturen Stuttgart e.V. Einundzwanzig Darstellerinnen und Darsteller aus aller Herren Länder setzen in harmonischer Choreografie das Thema um. Dicht gedrängt sitzen die Zuschauer im Laboratorium, das normalerweise hochkarätige Blues-, Jazz und Folkmusiker auf die Bühne bringt.

Alles selbst erarbeitet

Unter Leitung der drei Theaterprofis Boglárka Raiser, Luis Hergón, und Wilfried Alt haben die Ensemblemitglieder seit September letzten Jahres das Stück erarbeitet und eingeprobt. Am Anfang stand die Recherche zu den Begriffen Rausch und Ektase und es war schnell klar, das Feld ist weit und endet nicht beim Rauschgift und der sexuellen Ektase. Rauschhafte Gefühle beim Bungeesprung vom Felsrand, ekstatische Erfahrungen aus anderen Ländern, wie der Todesmythos in Südamerika oder der Derwischtanz in der Türkei, wurden in die Recherche einbezogen. Das Theaterensemble des Forums der Kulturen Stuttgart erforschte das Wesen des Rauschs in seiner Vielfalt und die jungen Leute beschrieben in der Textwerkstatt der Schriftstellerin Sudabeh Mohafez ihre eigenen Erfahrungen, Ideen, Fantasien und Sehnsüchte. So entstanden kurze Texte über den Traum von der Freiheit beim Fliegen, über Euphorie und völlige Wachheit. Texte vom Eintauchen ins Hier und Jetzt bei vollem Bewusstsein, vom Vertrauen in das eigene Können und davon, den Rausch zu beherrschen.

Sudabeh Mohafez schuf aus den Textfragmenten diese Bühnencollage über Rausch und Ekstase in verschiedenen Formen, auch im Sex: „Alle denken ständig drüber nach. Alle machen es dauernd – oder wollen es jedenfalls dauernd machen. Ganze Industrien, ach was!, die ganze Welt dreht sich darum, aber komm bloß nicht auf den Gedanken, darüber reden zu wollen.“

Das Stück treibt zum Höhepunkt

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Ein gut choreographiertes Stück

 

Die Szenen zum Thema „Über Sex reden“ bilden den Höhepunkt dieses anspruchsvollen und höchst unterhaltsamen Theaterabends im Laboratorium. Dabei spielt es keine Rolle, dass der Migrationshintergrund der Schauspielerinnen und Schauspieler herauszuhören ist. Im Gegenteil, es macht den Reiz der Aufführung aus, wenn immer wieder Satzfetzen und Ausdrücke aus dem Spanischen, dem Italienischen und aus anderen Sprachen einfließen.

Sex ist die Klammer um das Stück: In völliger Dunkelheit beginnt das Stück, nur Intimgeräusche sind zu hören. Es endet mit den unterschiedlichen Sexualpraktiken, die zur Ekstase führen können. Sexualität ist eine Universalsprache, auch das wird an diesem Abend deutlich.

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