Elsternest

Lisboetas – Ein Gedenkort an die Schrecken der Militärdiktatur

Museum do Aljube
Das Museum do Aljube – ein Gedenkort an die Schrecken der Militärdiktatur. In diesen Bezirken begann der Aufstand

 

M. besucht das Museum do Aljube. Hier kann er sich ein Bild zu machen, wie es um die Aufarbeitung der Salazar-Zeit in Portugal steht. Das Museum ist noch relativ neu, es wurde erst 2015 in einem Gebäude eingerichtet, das der PIDE (Geheimpolizei der Faschisten) als Gefängnis diente. Es ehrt all diejenigen, die sich während des ständigen Kampfes engagiert und ihr Leben riskiert haben und oft verfolgt und denunziert wurden. Der Name „Aljube“, des noch aus der Maurenzeit stammenden Gebäudes, bedeutet „Brunnen ohne Wasser, Zisterne, Kerker oder Gefängnis“. Diesem Zweck hat es auch fast immer gedient.

1974 wurde die Diktatur durch aufständische Militärs gestürzt, die die Macht nach kurzer Zeit einer Zivilregierung übergaben. (Die sogenannte „Nelkenrevolution“, siehe hier.) Die Geschichte der Unterdrückung in der Diktatur (Beginn der faschistischen Periode bereits 1926!) und die Befreiung ist Gegenstand der sehenswerten Dauerausstellung über drei Etagen. Der Widerstand und Kampf gegen den Faschismus in Portugal wird ausführlich dargestellt.

Als im Jahre 2005 der Abriss des ehemaligen Hauptsitzes der PIDE/DGS in Lissabon drohte, versammelte sich am eine Gruppe empörter Bürger vor dem betreffenden Gebäude gegenüber dem Bischofssitz. Dort protestierten sie gegen seine Umgestaltung in eine Luxuswohnanlage. Dieses Haus steht symbolisch für die Brutalität und Unterdrückung durch die Staatspolizei, unter der viele Portugiesen jahrelang leiden mussten. Die Demonstranten forderten eine angemessene Würdigung des Schicksals dieser Menschen um die Erinnerung an die Opfer der PIDE/DGS auch für zukünftige Generationen zu bewahren.

 

Im Angedenken der Nelkenrevolution
Grândola, Vila Morena
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