Elsternest

Jürgen Grässlin erhält Friedenspreis

Jürgen Grässlin
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Jürgen Grässlin erhält diese Jahr den mit 5000 Euro dotierten Stuttgarter Friedenspreis der AnStifter. Damit erhält der Rüstungsgegner und Aufklärer Rückenwind für sein Engagement gegen menschenverachtende Rüstungsexportpolitik. Seit über 30 Jahren klärt Jürgen Grässlin die Öffentlichkeit über die Waffenexporte der Bundesrepublik Deutschland auf. Er ist Verfasser des Buches Schwarzbuch Waffenhandel, ein Standartwerk zum Thema.

Jürgen Grässlin, geboren 1957 in Lörrach, ist von Beruf Lehrer und Friedensaktivist. Im Rahmen seiner politischen Tätigkeit veröffentlichte er neben dem Schwarzbuch zahlreiche Sachbücher zu Rüstungsindustrie und Bundeswehr. Jürgen Grässlin ist Sprecher der Deutschen Friedensgesellschaft – Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) und anderer rüstungskritischer Organisationen. 2012 erhielt die von ihm mit initiierte Aktion „Aufschrei – Stoppt den Waffenhandel!“ den Friedenspreis für ihr Engagement gegen Rüstungsexporte. Jürgen Grässlin ist ihr Sprecher.

Jürgen Grässlin ist Aufklärer auf vielfältige Weise

Jürgen Grässlins Engagement gegen die illegalen Waffenlieferungen des Unternehmens Heckler & Koch brachte ihm eine beachtliche mediale Aufmerksamkeit. Erst vor kurzem hat er eine Fernsehdokumentation zum Thema illegale G36-Waffendeal mit Mexiko seitens Heckler & Koch (H&K) unterstützt. Darin werden die kriminellen Verflechtungen und die Zusammenarbeit von H&K mit dem Bundeswirtschaftsministerium (BMWi) und dem Bundesausfuhramt umfassend aufgezeigt. Der Staatsanwaltschaft Stuttgart wurden zahlreiche Dokumente zur Verfügung gestellt. Doch diese ermittelte nicht gegen die Firma und die Mitverantwortlichen des BMWi und der BAFA sondern leitete wenige Monate nach Erscheinen des Buches „Netzwerk des Todes“ (auf dem der Fernsehbericht beruht) Vorermittlungen gegen die drei Buchautor/innen ein. Die Staatsanwaltschaft München begann daraufhin mit Ermittlungen gegen die Autoren. Der Vorwurf lautet auf Verdacht der Veröffentlichung verbotener Mitteilungen über Gerichtsverhandlungen gemäß § 353d Strafgesetzbuch.

Den Kriminalautor Oliver Bottini hat er bei den Recherchen zu seinem Buch Ein paar Tage Licht, in dem es um Waffenexporte nach Algerien geht, beraten. Ebenso hat er den Regisseur und den Drehbuchautor des Fernseh-Thrillers Meister des Todes fachtechnisch beraten. Damit ist das Thema Waffenexporte aus Baden-Württemberg auch in der Kriminalliteratur und im Film angekommen.

Jürgen Grässlin konnte sich im zweiten Wahlgang gegen den Zeitzeugen Theodor Bergmann , die Seenotrettungsorganisation Seawatch (Geflüchtete in Seenot), Ärzte ohne Grenzen und die kurdische Menschenrechtsaktivistin Leyla Zana durchsetzen. Die Verleihung des Friedenspreises 2016 findet im Rahmen der Friedensgala der AnStifter am 10. Dezember 2016, 17.00 Uhr, im Theaterhaus Stuttgart statt.

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Schwarzbuch Waffenhandel: Wie Deutschland am Krieg verdient
Taschenbuch, 624 Seiten
Heyne, Preis: 14,99 €

 

Jürgen Grässlin, Daniel M. Harrich, Danuta Harrich-Zandberg
Netzwerk des Todes: Die kriminellen Verflechtungen von Waffenindustrie und Behörden
Broschiert, 384 Seiten
Heyne, Preis: 16,99 €

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